Raf Camora

Der schwarze Rabe hat den Wiener Berliner für die „Therapie nach dem Tod“ wieder zum Leben erweckt, nachdem er sich während der „Therapie nach dem Album“ scheinbar selbst ermordet hatte. Dabei hätte „Therapie nach dem Tod“ eigentlich gar nicht existieren dürfen. Doch es gab noch ein paar Dinge zu verarbeiten, um nicht zu sagen: loszuwerden. Also stand Raf Camora wieder auf.

Verarbeiten, Dinge loswerden – das ist dann auch der primäre Antrieb von Raf Camora. Musik zum Abgehen oder gar Tanzen macht er nicht. Hier geht es ums Zuhören. „Die Beats sind nicht so wichtig, der Text steht über allem“, sagt er selbst – und das, obschon der in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus aufgewachsene Raf obendrein ein versierter wie gefragter Producer ist. Hat er sich die Gedanken, die ihn umtreiben, von der Seele geschrieben, geht es ihm gleich etwas besser. So erklärt sich dann auch, dass seine früheren Schaffensphasen finsterer anmuten als seine späteren.

Eine seiner Waffen beim Rappen ist sein Humor. Um den verstehen zu können, muss man allerdings etwas genauer hinhören. Erst dann erschließt sich einem diese spezielle Lesart, denn wie sonst kein anderer zieht es Raf vor, seinen Humor mit großer Ernsthaftigkeit und Finsternis in bizarren Metaphern zu verpacken. „Stört eine Fliege meinen Schlaf, muss ich ihr in den Kopf schießen“, lautet zum Beispiel eine Zeile. „Das ist natürlich vollkommen dämlich“, erklärt Raf. Aber er rappt das eben so ernst, dass man das lustig Gemeinte erst im zweiten oder dritten Moment checkt. Ist im Kopf jedoch das Bild zu der Zeile da, geht einem das sprichwörtliche Licht auf und das Düstere in seinen Songs wird etwas erhellt und eine feine Ironie blitzt auf. Darüber hinaus versteht er es ebenso, präzise Beobachtungen zu schildern und so für Tiefgang zu sorgen. Der äußerst gut gesehene Song „Beef“ sei hier als nur ein Beispiel von vielen genannt.

Was Raf Camora musikalisch wie raptechnisch inspiriert hat, daraus macht er keinen Hehl. Französisch nennt er als seine erste Muttersprache, der Rap Francais hat ihn lange begleitet. Dass er mit seinem finsteren Rap in Deutschland oder Österreich kaum in den Mainstream eintauchen wird, stört ihn nicht weiter. Sieht sich Raf Camora doch eher als den Underdog, als den Typen, der nicht mit dem Strom schwimmt und der mit dem schwarzen Raben in seiner ganz eigenen Welt lebt. Hätte er vor, von der Spitze der Charts und fancy Magazin-Covern zu grüßen, müsste sich Raf Camora ohnehin einen anderen Namen geben. Denn auch wenn sich Raf in seinem Fall schlicht von seinem Vornamen und dem französischen Sprichwort rien á foutre ableitet und Camora auf die neapolitanische Herkunft seiner Mutter anspielt, fallen vielen schnell ganz andere Assoziationen ein.

Überregional bekanntgeworden ist Raf Camora nach diversen Produktionen im Underground vor allem durch seine Arbeit mit Chakuza. Auf dessen Debütalbum „City Cobra“ produziert er 2007 den Song „Augen auf, Klappe zu“ und singt den Refrain auf dem Titeltrack. 2008 folgt mit dem Mixtape „Therapie vor dem Album“ über Wolfpack Entertainment sein erster eigener Release, 2009 schließlich legt Raf Camora mit „Nächster Stopp Zukunft“ sein Debütalbum vor. 2010 macht er mit „Artkore“, einem Kollabo-Album mit Nazar, von sich reden, gefolgt von dem Streetalbum „Therapie nach dem Album“. Weitere Mixtapes („Inedit“ / 2010, „Therapie nach dem Tod“ / 2012) folgen.
Und auch in Zukunft wird weiter mit Raf Camora zu rechnen sein.
Weniger als Producer für andere Artists, denn mehr mit eigenen Releases. Denn eines ist sicher: hat Raf etwas zu verarbeiten oder loszuwerden, wird er es tun.

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